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Kirchen Symbole Winnenden

>Funktionales Mosaik

>Nur eine kleine Beobachtung am Rande der eindrucksvollen Trauerfeier in der St. Borromäuskirche zu Winnenden. Profis hatten hier die Regie geführt. Maßgeblich war auch die Schulleiterin der Albertville-Realschule, Astrid Hahn. Der Gottesdienst sei wichtiger Teil der Trauerarbeit, hatte sie zuvor erklärt. In ihm müsse es vor allem darum gehen, dass die Schüler wieder Mut zur Zukunft fänden. Deshalb das von ihr ausgewählte Motto Martin Luther Kings „Ich habe einen Traum“ auf allen T-Shirts der Schülerinnen und Schüler. Deswegen ihre Ermutigung zum Weiterleben, gute Worte. Worte und Ansprachen waren aufs Äußerste begrenzt worden. Die Psychologen hätten dringend dazu geraten, auf Wortbeiträge zugunsten von Symbolen zu verzichten. Darum dann das sinnlich-konzentrierte Kerzenanzünden mit den gelben Rosen. Nichts war dem Zufall überlassen; hier hatten Profis eine „Gedenkmesse“als Staatsakt inszeniert, die ihre Wirkung nicht verfehlte. Die gesamte politische Prominenz war zum Ritual erschienen.

Ach ja, Pfarrer und Kirchenleute kamen auch vor, am Rande. Gebetet wurde auch. Das hatte man erlaubt.