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Dauerbrenner Integration: 30 % türkischer Kinder in Deutschland erreichen keinen Schulabschluss. Überdurchschnittlich hohe Arbeitslosigkeit betrifft besonders die Türken unter uns. Abgeschottete Stadtviertel machen eine ‚“türkisches“ Leben in Deutschland ohne Deutschkenntnisse möglich. Nun wissen wir’s dank einer Berliner Studie. Die Abwehrreflexe waren zu erwarten. Die Tatsachen als solche sind aber nicht neu; sie sind jedem bekannt, der es wissen und beobachten wollte. 

Kein Wunder, dass Russlanddeutsche viel besser integriert sind, in der 2. Generation eigentlich schon völlig. Da gibt es einen entscheidenden Unterschied: Russlanddeutsche  wollen Deutsche sein. Sie streben für ihre Kinder nach einem besseren Leben hier im Land. Bildung ist bei ihnen hip. Da spielt es kaum eine Rolle, dass viele russlanddeutsche Familien nach wie vor auch russisch sprechen, in Supermärkten mit russischen Waren einkaufen und gerne auf der Krim Urlaub machen.
Genau dieser Wille zur wirtschaftlichen und dann auch gesellschaftlichen Integration fehlt offenbar bei sehr vielen türkischen Familien. Kein Wunder, werden sie doch weiterhin vom türkischen Staat betreut und „gesteuert“: Die größte Vertretung türkisch-muslimischer Gemeinden, die DITIB, ist ein Ableger der türkischen Religionsbehörde Diyanet. Türkischsprachige Zeitungen sind Deutschland-Ausgaben der Presse aus Istanbul und Ankara. Überall präsent ist das türkische Staatsfernsehen via Satellit. Warum also integrieren?
Ich frage mal dagegen: Welchen Nutzen könnte es für türkische Familien haben? Sie müssten es sehen und fühlen, dann würden sie auch wollen. In Deutschland zu leben und deutsche Kultur und gesellschaftliche Werte zu teilen, müsste für sie attraktiv sein. Deutschland sollte ihnen im Wohnzimmer begegnen!
Also: Warum gibt es keine Ausgaben des Kölner „Express“ auf türkisch? warum nicht eine Zeitung der WAZ-Gruppe auf türkisch? Warum gibt es kein TV-Programm der öffentlich-rechtlichen Sender auf türkisch und für Türken? Warum lässt man die Religionsbehörde des türkischen Staates die religiösen und kulturellen Belange der türkischen Familien bei uns regeln? Man stelle sich einmal vor, für die kulturellen Betreuung der deutschen Einwanderer in Kanada wären deutsche Kultusminister zuständig: Was würden die Kanadier dazu wohl sagen?
Kurz und gut: Neue Wege sind nötig. Die alten, nur immer „Bildung für alle“ zu schreien, haben ja nicht viel gebracht. Ich mein ja nur…