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>Mei, der Mai

>Da ist er hin, der 1. Mai. Es war doch schön, wieder in Interviews den Sprüchen von Zocker-Gabriel zu lauschen (nie darf ihm ein „zocken“ oder „Zocker“ fehlen), oder dem Altweiber-Sommer (wie kein anderer der Arbeiter-Bosse repräsentiert er physisch,  mental und verbal die Generation 60+ , ein typischer Gewerkschafter halt) die Weisheit abzunehmen, dass „die Bundeskanzlerin nicht das Wohl der Banken, sondern das Wohl des Volkes“ zu mehren habe, oder von Metall-Huber weder elektrisierend noch eisenhart zu vernehmen, dass die Finanzkrise nicht auf dem Rücken des Arbeiters (stopp, political correct: des Arbeitnehmers und der Arbeitnehmerin, „Arbeiter“ gibt es bei den Gewerkschaften schon lange nicht mehr) ausgetragen werden dürfe – dieser Rücken scheint ein beliebtes Kampfgebiet zu sein, allein schon gemessen an all dem, das sich dort nicht tummeln darf -, oder auch die stille Freude der Kirchen zu spüren, dass es endlich wieder einmal eine gute Woche gegeben hat, denn „keine Nachricht ist eine gute Nachricht“, – und auch nahezu physisch das Wegducken der protestantischen Kirchen zu sehen, damit das mediale Fallbeil nur ja nicht nebenher auch sie, sondern nur die Papstkirche treffen möge, ja und natürlich von den verhinderten Krawallen und Spektakeln in Berlin, Hamburg und anderswo zu lesen, die den Medien kaum die erhofften Bilder beschert haben, und schlussendlich auch zu hören, dass Bayerns größter Maibaum nicht gestohlen, sondern pünktlich aufgestellt wurde, 57 m lang in Eicherloh (Bayern 3 war dies Ereignis ausführlich berichtenswert), – nachdem also dies nun alles überstanden ist, konnte wer wollte  an diesem schön verregneten  Sonntag ‚danach‘ in Ruhe geistigen Interessen nachgehen, lesen, nachdenken, auch einen Spaziergang machen, denn nichts ist so schön wie den ersten Maienregen im frischgrünen Blätterdach rauschen zu hören und dabei alle Düfte des Frühlings zu atmen, ganz ungestört von Birkenpollen oder grölenden und bollerwagenziehenden Mai-Männern – da ist auch er nun schon fast hin, der 2. Mai – welch ein schöner Tag…